Johann Adam Straub Ein Bericht von Rainer Gutjahr
Grabplatte des Johann
Adam Straub Befund ermittelt vor Ort am 12. April 2006 durch Josephine Zopf, Weinheim und Rainer Gutjahr, Karlsruhe.
Rekonstruktionsversuch und biographische Ergänzungen (Rainer Gutjahr): HIER IN DIESER TOTENKRVFT LIEGET [DER] WEILAND WOHLEDELE [VND] ACHTPAHR[E] [AVCH] MANNFESTE HER IOHANN ADAM STRAVB, IN DIE 25 IAHR GEWESENER WOHL MERITIRTER LIEVTENANT VNTER DEN LOEBLICH OBERRHEINISCHEN CRAISTRVPPEN ZV PFERD, WARD GEBOHREN ANNO 1672, DEN 24TEN JVLI, STARB DEN 29 TEN FEBRVARY 1728, SEINES ALTERS 56 JAHR. DESEN SELBST ERWEHLTER LEICHTEXT WARE AVS DEM 143. PSALM DER 2 TE V(ers) „HERR GEHE NICHT INS GERICHT MIT DEINEM [KNECHT, DENN VOR DIR IST KEIN LEBENDIGER GERECHT“] In [ ]
Rekonstruktionsversuch abgetretener oder fehlender Stellen Zur Person des Johann Adam Straub: „Herr“ Johann Adam Straub, Churpfalz Lieutenant, heiratet am 30. Juli 1704 die Jungfrau Juliana Elisabetha Kessler, Tochter des Großsachsener Kronenwirts und Mitglied des Gerichts Johann Heinrich Kessler. 1718 - anlässlich der Geburt der Tochter Maria Sophia (*7.3.1718 * 1721) wird Straub bezeichnet als „Lieutenant unter dem Churpfältzischen Oberrheinischen-Kreis-Regiment, annitzo zu Großsachen; uxor (Ehefrau) Juliana Elisabetha“. Anlässlich seines Todes erscheint er im Kirchenbuch als Lieutenant unter den Oberrheinischen Kreistruppen zu Pferde; als Tag seiner Beisetzung wird der 2. März 1728 genannt. 1717 - ist die Untere Mühle (Spitzer, Breitgasse 34), „im Dorf gelegen“, im Besitz des Johann Adam Straub, Müller und Kurpfalz-Lieutenant des löblichen nassauischen Regiments zu Pferd. 1722 - bringt Johann Adam Straub ein Kapital von 290 Gulden in die Schatzung ein, darunter 30 Gulden von einem Mühlplatz 8. Klasse und 70 Gulden vom Müllerhandwerk 3. Klasse. 1739 - befindet sich die Mühle im Besitz der „Straubin“, seiner Witwe Juliana Elisabetha. Nach ihren Eigentümern in ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Mühle lange als die Straubische Mühle bezeichnet. Als verhältnismäßig wohlhabender Mann, als Inhaber eines Offiziersrangs, damit des Anspruchs auf die Bezeichnung „Herr“, ferner als Schwiegersohn des wohlhabenden „Gasthalters zur Krone“, Mitglieds des Ortsgerichts und zeitweiligen „Anwaltsschultheißen“ (Vertreter des Schultheißen) Johann Heinrich Kessler gehörte Straub zu den Honoratioren des Ortes und konnte einen Grabplatz im Kirchenschiff für sich beanspruchen. Rainer Gutjahr
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